Kostenloser Rückversand
Kostenloser Versand ab 99 EUR
30 Tage Rückgaberecht
Newsletter
Gussroste einbrennen: So geht’s richtig
Zubehör
13. Oktober 2023

Gussroste einbrennen: So geht’s richtig

Grillroste, Sear Grates und Wendeplatten aus Gusseisen sind dafür gemacht, ultra krosse Krusten und geilste Brandings auf dein Fleisch zu bringen. Wer einmal auf diesem derben Material gegrillt hat, will danach oft nix anderes mehr ... Extrem robust, langlebig und mega wärmespeichernd: Guss is king, würde ich mal behaupten! Damit du aber auch möglichst lange viel von deinen Gussprodukten hast. sollten Roste & Co. vor der ersten Benutzung auf dem Gasgrill eingebrannt werden – der kleine Mehraufwand am Anfang macht sich aber auf lange Sicht bezahlt, versprochen!

Du willst wissen, worauf du beim Einbrennen achten musst? Ich erklärs dir Schritt für Schritt! In diesem Guide erfährst du, alles rund ums Gusseisenroste einbrennen und pflegen und wie du die optimale Antihaft- und Rostschutzschicht (Patina) aufbaust.

1. Was ist das Besondere an Gusseisen?

2. Warum muss ich Gusseisen einbrennen?

3. Anleitung Gussroste einbrennen

4. Gusseisenroste pflegen & lagern

5. Gusseisen-Tipps: Das musst du wissen!

Was ist das Besondere an Gusseisen?

Bei Gusseisen handelt es sich um eine Legierung, also um eine metallische Verbindung aus mindestens zwei Elementen. Sie besteht aus Eisen und mindestens 2 % Kohlenstoff. Gusseisen hat einen verhältnismäßig niedrigen Schmelzpunkt, der bei etwa 1150 °C liegt und lässt sich somit gut als Schmelze verarbeiten bzw. in Form gießen.

Das Zeug weist zudem eine ziemlich gute Wärmespeicherfähigkeit auf: Durch die Dicke des Materials lassen sich Gussroste, Dutch Oven oder Gusspfannen und Co. auf sehr hohe Temperaturen erhitzen. Gleichzeitig wird die Wärme gleichmäßig an das Grillgut weitergegeben.

Warum muss ich Gusseisen einbrennen?

Damit dir Steaks, Koteletts und Co. nicht an Gussrost und Wendeplatte anpappen und beim Umdrehen unschön zerfleddern, brauchen deine Gussprodukte eine fette Patina. Die fungiert als Antihaftschicht, die dein Grillgut später locker auf deinen Teller flutschen lässt. Zudem dient die Patina als Rostschutz. Gusseisen ist, im Gegensatz zu Edelstahl, weitaus anfälliger für Korrosion und rostet schnell, wenn es z.B. Feuchtigkeit abbekommt. Durch das Einbrennen beugst du Rost vor.

Die schützende Patina entsteht durch die Kombination von Hitze und Fett – also durchs Einbrennen. Die eingebrannten Mineralstoffe der Öle und Fette bilden eine Beschichtung, die sich über die Poren des Gusseisens legt.

Einige Gusseisenroste, wie auch unsere BURNHARD Roste, sind zum Schutz zwar häufig bereits emailliert - durchs Einbrennen kannst und solltest du sie aber zusätzlich schützen!

Welches Öl eignet sich zum Einbrennen?

Eine viel diskutierte Frage, über die du dir aber gar nicht so viele Gedanken machen musst. Generell kannst du – bis auf wenige Ausnahmen – die meisten Öle verwenden. Besonders wichtig ist, dass du dein Öl nur sehr dünn aufträgst.

EXPERTENTIPP: Nutze zum Einbrennen raffinierte (= heißgepresste, gesäuberte) neutrale Öle oder Fette. Diese sind geschmacksneutral und ohne Trübstoffe, die Ungleichmäßigkeiten in deine Patina bringen könnten. Da das Öl zum Einbrennen nur hauchdünn aufgetragen wird, spielt der Rauchpunkt des Öls quasi keine Rolle.

AUSNAHMEN: Verwende KEIN Olivenöl oder Molkereiprodukte – die riechen unangenehm, werden ranzig, rauchen stark und werden beim Verbrennen bitter.

BURNHARD EMPFEHLUNG: Greif am besten zu raffiniertem Sonnenblumen- oder Rapsöl! Das ist rein, geschmacksneutral, meist preiswert und du hast es in der Küche vermutlich eh immer parat.

Weitere Fette die du optional zum Einbrennen verwenden kannst:

  • Back-Trennspray: Macht dünnes und gleichmäßiges Auftragen ohne Pinsel besonders leicht
  • Leinöl: Wenn du es da hast – go for it!
  • Kokosöl/Kokosfett: Kannst du nach Vorliebe wahlweise flüssig oder fest auftragen
  • Einbrennpaste: Auch gut, musst du dir aber nicht extra anschaffen – die sind meist teuer, als die oben genannten Fette aus dem Supermarkt, die du außerdem zum Kochen verwenden kannst
  • Stück pures Fett vom Steak oder Schweinebauch: Funktioniert auch super zum Einreiben, bringt aber einen leichten Eigengeschmack mit, den man mögen muss.

Anleitung Gussroste einbrennen

Okay ... Gusseisenroste einzubrennen halt also große Vorteile. Aber wie geht's richtig? Hier kommt eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung:

03_Gussroste_einbrennen_Rost_reinigen_02

Step 1 : Reinigung

Wasch Gussroste, Wendeplatte oder Sear Grate mit warmem Wasser und etwas mildem Spülmittel im Waschbecken aus.

ACHTUNG: das einzige und letzte Mal, bei dem Gusseisen mit Spülmittel in Berührung kommen sollte! Entferne Fett und Produktionsrückstände gründlich mit einem Topfschwamm oder einer Bürste und spül die Roste bzw. Platte mit klarem Wasser ab.

04_Gussroste_einbrennen_Rost_abtrocknen_01

Step 2: Trocknen

Trockne dein Gussprodukt gründlich mit einem Baumwollhandtuch ab und lass es über Nacht an einem trockenen Ort komplett durchtrocknen.

Damit die Roste richtig durchtrocknen, kannst du sie optional auch bei 150 °C für etwa 20 Minuten in die indirekte Zone deines Grills (ein)legen und danach etwa 15 Minuten abkühlen lassen. Wichtig: für den nächsten Schritt muss das Gusseisen unbedingt komplett durchgetrocknet sein, sonst droht Flugrost!

05_Gussroste_einbrennen_Rost_einfetten_01

Step 3: Einfetten

Streich nun Gussroste oder Grillplatte mit Hilfe eines Backpinsels gründlich rundherum in allen Ecken mit Rapsöl oder anderem Pflanzenfett ein. (Alternativ kannst du auch Backtrennspray zum Sprühen verwenden.)

06_Gussroste_einbrennen_Rueckstaende_entfernen

Step 4: Überschüssiges Fett entfernen

Lass das Öl für 10 Minuten einziehen.

WICHTIG: Entferne dann überschüssiges Öl – mit zu viel Fett beim Einbrennen wird’s später klebrig und du kannst deine Patina knicken. Benutz zum Abwischen am besten ein dickes Baumwolltuch, das nicht fusselt oder arbeite vorsichtig mit Küchenrolle.

TIPP: Besonders gut klappt es mit blauem Werkstattpapier, das ist reißfest und fusselt nicht! Achte darauf auch in allen Ecken und Winkeln überschüssiges Fett abzutragen.

07_Gussroste_einbrennen_Grill_einlegen

Step 5: Roste in den Gasgrill einlegen

Leg dein Gussprodukt in den Gasgrill.

Du fragst dich, wie du den Gussrost über dem Keramikbrenner im Seitentisch deines FRED Jr. einbrennst? Genauso wie die anderen! Leg ihn zum Einbrennen einfach auf die restlichen Roste in die Grillkammer.

08_Gussroste_einbrennen_Grill_aufheizen

Step 6: Gasgrill einschalten

Stell alle Stabbrenner auf Maximum (HI).

Falls du einen Infrarot-Keramikbrenner im Grill hast, stell ihn auf Minimum (LO).

10_Gussroste_einbrennen_Deckel_schliessen

Step 7: Deckel schließen & einbrennen lassen

Schließ den Deckel des Grills und lass das Gusseisen ca. 45 Minuten einbrennen, bis kein Rauch mehr aufsteigt.

04_Gussroste_einbrennen

Step 9: Patina checken & wiederholen

Freu dich über eine fette Patina!

Je häufiger du deinen Grillrost einbrennst, desto dicker und robuster wird die Patina. Wie oft du dein Gusseisen einbrennst, ist ganz dir überlassen. Ich empfehle aber mindestens 2 Durchgänge. Wiederhole dazu einfach die Schritte vom Einölen bis zum Ausbrennen und Abkühlen. Je öfter, desto besser!

Und nach dem Einbrennen? Gusseisenroste pflegen & lagern

Um Gussroste, Wendeplatte und Sear Grate optimal zu pflegen und vor Flugrost zu schützen, fettest du sie nach dem Grillen und Ausbrennen ein. Sobald das Gusseisen abgekühlt ist, pinselst oder sprühst du eine dünnen Schicht Öl oder Fett aufs Gusseisen. Du kannst auch Trennbackspray (das geht besonders fix) oder eine spezielle Pflegepaste für Gusseisen benutzen. Verwende kein Olivenöl, das wird schnell ranzig.

Lagere deine Roste, Gusseiserne Platten & Co. bei kalten Außentemperaturen am besten drinnen, trocken und bei ausreichender Luftzirkulation, damit das Fett nicht ranzig wird.

Allgemeine Gusseisen Tipps: Das musst du wissen!

Muss Gusseisen zwingend eingebrannt werden?

Nee, nicht unbedingt – die Patina entsteht durch regelmäßige Benutzung auch von allein. Ich empfehle es dir aber wärmstens, denn das Einbrennen vor der ersten Verwendung beschleunigt den Aufbau der Schutzschicht und lässt sie gleichmäßiger werden. Nur durch das Einbrennen auch von außen entsteht ein Rundumschutz gegen Flugrost bei allen Gussprodukten, die nur leicht vorbehandelt sind.

Kleine Macken im Gusseisen?

Kleine Unebenheiten im Material können beim Gießen des Gusseisens entstehen. Handelt es sich dabei um kleinere Macken, kannst du diese als kleine optische Makel verbuchen. So lange es sich nicht um große Risse handelt, verschlechtern diese Performance des Produktes aber nicht.

Klebrige Roste nach dem Einbrennen?

Dann hast du zu viel Fett verwendet bzw. überschüssiges Fett vor dem Einbrennen nicht ausreichend gut abgetragen.

Hier kannst du nur versuchen, die klebrige Schicht mit Reiniger und einer Grillbürste zu entfernen und den Einbrennprozess erneut zu starten. Achte dabei darauf, das Fett nur dünn aufzutragen und lieber in mehreren Einbrenn-Runden für eine dickere Patina zu soren.

Blasen auf Gusseisen nach dem Einbrennen?

Haben sich Blasen gebildet, hast du zu viel Öl benutzt und/oder dein Keramikbrenner lief auf Maximum. Keine Sorge, diese Bläschen haben nichts mit dem Gusseisen zu tun, sondern stammen vom verbrannten Öl.

Folgendes kannst du tun, wenn sich Bläschen oder Rost gebildet haben: Brenne Rost, Wendeplatte oder Sear Grate bei maximaler Hitze und geschlossenem Deckel für 30 Minuten aus und bürste sie dann mit einer Grillbürste ab. Lass alles abkühlen und trag erneut eine dünne Schicht Öl auf. Achte darauf, dass sich nichts in den Ecken sammelt. Brenne alles nochmal für 45 Minuten ein.

Weiße Verfärbung nach dem Einbrennen?

Wenn du deine gusseiserne Wendeplatte über dem Infrarot-Keramikbrenner deines Grills einbrennst, kann es vorkommen, dass sich das Gusseisen in der Mitte der Platte (an der Stelle direkt über dem Brenner) weiß verfärbt. Das liegt an der krassen Hitze des Keramikbrenners, hat aber keinen Einfluss auf die Wendeplatte. Willst du diese Verfärbung vermeiden, brennst du dein Gusseisen am besten über den normalen Stabbrennern ein.

Deine Patina splittert stellenweise ab?

Soweit das nicht großflächig passiert, ist das nicht weiter tragisch. Grille oder brate einfach normal weiter, dann schließen sich die Lücken von allein. Achte beim fetten der Roste auf diese Stellen aber besonders.

Dein Essen haftet trotz Patina immer noch an?

Achte darauf, dass Gussprodukt und Öl immer ausreichend heiß sind, bevor du deine Speisen drauf grillst.

Heize deinen Gasgrill darum immer mit eingelegten Rosten oder Grillplatten ca. 15 Minuten bei geschlossenem Grilldeckel vor. Auch wenn das Deckelthermometer anzeigt, dass dein Grill heiß ist, brauchen deine Roste mehr Zeit heiß zu werden, als die Luft in der Brennkammer, die das Thermometer misst und anzeigt. Nimm dir die zeit, es zahlt sich aus!

Kein Spülmittel zum Reinigen – stimmt's?

Sagen wir, du solltest es vermeiden, wenn es geht. Eine gut eingebrannte und dicke Patina hält auch Spülmittel stand. Wenn die Schutzschicht aber sehr dünn und noch nicht vollständig aufgebaut ist, solltest du Spülmittel besonders meiden.

Beachte: Durch die Verwendung von Spülmittel trägst du die Patina langsam nach und nach ab, statt sie weiter aufzubauen. Versuch am besten Verschmutzungen mit einem Holzlöffel oder -schaber und heißem Wasser nach dem Grillen abzutragen, die Roste zu trocknen und mit einer hauchdünnen Schicht Öl nach jedem Grillen kurz einzubrennen. So baust du die Patina weiter auf.

Lisa Kilimann
Lisa Kilimann
Miss Mayonnaise

Ob Hash Browns, Miso-Aubergine oder spicy Blumenkohl-Wings – hell, yes! Lisa weiß nicht NUR Steak und Co. in ihrer Grillzange zu schätzen! Denn ihre größte kulinarische Liebe gilt den heimlichen Stars am BBQ-Buffet: Beilagen und Dips! Besonders bei selfmade Pommes mit 'nem extra dicken Klecks Mayo macht ihr BURNHARD-Herz 'nen heftigen Hüpfer! Ob mit oder ohne Fleisch – mit Kilimann wird’s killer, Mann!